Unsere Bürgerinitiative geht nach dem gelungenen Platzfest in die kreative Offensive. Da die Idee eines Platzes zwischen der Kirche und Koriat Eure breite Unterstützung erhalten hat, soll sie jetzt doch Schritt für Schritt verwirklicht werden.
Wir wollen die ungewiss lange Zeit bis zur Umplanung und tatsächlichen Umbau konstruktiv überbrücken und alle Möglichkeiten einer Intensivierung der Platznutzung ohne baulichen Maßnahmen ausschöpfen. Um konkreter zu werden, haben wir Euch zu einem Community Workshop in die alte Apotheke eingeladen. Dank der Gastfreundschaft des dort neulich eingezogenen Film Studio NIVRE dürften wir dafür den schönen Raum an der roten Ecke am 14.07.2024 den ganzen Abend nutzen.
Nach einer Vorstellungsrunde der 13 Teilnehmer hat Lotte (CGE) die Auswertung der letzten Umfrage vorgestellt (siehe Eintrag vom 16.06.2024). Das langfristige Ziel der Schaffung eines sicheren, menschenfreundlichen Raumes im Herzen der Westvorstadt war sowohl aus der Umfrage, als auch aus den Willenserklärungen der Beteiligten klar ablesbar. Die gewünschte Atmosphäre hat die KI für uns so interpretiert:
Sobald das langfristige Ziel erkannt, konnten wir uns den kurzfristigen Themen/Ideen widmen. Das sind unsere "Sofort Postulate":
1. (mobile) Sperrung:
a) Permanente Umwidmung des gepflasterten Bereiches (ca. 200 qm) für die Fußgänger:
b) Die von Herrn OB Kleine während des Festes begrüßte regelmäßige Vollsperrung könnte an Wochenenden mittels gleichen Sperrelementen erfolgen:
Die mobilen Elemente sollen gleichzeitig den Wunsch nach einer Verbesserung des lokalen Klimas, bzw. Steigerung der Biodiversität in der Stadt erfüllen. Lokal könnte es sich um eine Hilfe zur Überbrückung der Asphaltwüste zwischen dem Pfarrgarten und dem grünen Hof der Jenaplan handeln. Die Welt kennt schon solche Lösungen:
Unsere Youth Ambassadors Leonie und Giovanni haben in den Niederladen ein weiteres, sehr interessantes Beispiel gefunden, welches gleichzeitig mehrere Zwecke erfüllt: mobile Straßensperrung, Schattenspende, Verbesserung des Mikroklima: Link zum Youtubevideo.
Der große Vorteil der Umwidmung des gepflasterten Bereiches von bus- ins menschenfreundlich wäre eine Gelegenheit die Aufenthaltsqualität auch für die Benutzer des Busbahnhofs zu steigern. An der nördlichen Flanke des Bereiches ließe sich anstelle der beiden Haltestellen eine neue errichten. Gefragt nach einer Bushaltestelle mit Gründach, Terrasse und Liegestühlen hat die KI so ein ansprechendes Bild generiert:
Eine praktikable Form der mobilen Sperrung soll idealerweise im Einklang mit den Kapazitäten der Stadtwerke entwickelt werden. Hierzu freuen wir uns auf konstruktive Gespräche mit der Stadtverwaltung.
2. Straßenbibliothek / Spielkiste
Das unter den Linden hingestellte mobile Wohnzimmer hat sich als ein gerne genutzter Ort schnell bewahrt. Das Wohnzimmer soll zeitnah um ein Leseangebot und gleichzeitig eine Anlaufstelle der Bürgerinitiative erweitert werden, wo der zufällige Passant die aktuellen Infos zu der visionären Entwicklung des Platzes vorfinden soll, um die Bürgerbeteiligung an dem offenen Planungsprozess stetig anzuregen.
Hierzu gehören die lokalen Geschichten, wie die Erinnerung von Anja an verschiedene Aktionen in der RiWa (Richard-Wagner-Straße). Hierzu hat sich auch Silke bereit erklärt bei nächster Gelegenheit im Stadtarchiv oder Stadtmuseum zu unserem Platz spannendes zu erforschen!
Stella brachte die geniale Idee einer Litfaßsäule und Straßenbibliothek in einem Stück:
Lasst es uns bauen!
3. Erwachsener Spielplatz (Calastenics am grünen Dreieck)
Hier hänge ich die schon im letzten Jahr von Helge entwickelte Idee eines Sportplatzes für Erwachsenen an dem grünen Dreieck (Hundewiese) an. Die Beschreibung von Helge ist selbsterklärend:
Allerdings, es gibt verkehrstechnische Studien die die Integration des grünen Dreiecks mit dem Platz empfehlen, indem der Abschnitt der Abraham-Lincoln-Straße gekappt werden könnte. So viele wegfallende Stellplätze - ziemlich radikal..
4. Sitzgelegenheiten
Die Finanzierung von 3 Bänke wurde im Mai 2024 durch den Stadtrat beschlossen. Und nun?
Das von uns nach dem Platzfest am Ort belassene mobile Wohnzimmer wurde sehr gut angenommen. Da es nicht ewig halten wird, soll es aber doch hoffentlich bald durch professionelle TÜV-Möbel erweitert werden. Wir hoffen uns an der Gestaltung beteiligen zu dürfen.
Außerdem stellte Thomas aus München eine Sitztreppe als großes mobiles Element zur Bespielung des Platzes und gleichzeitig zur Sperrung der Straße vor. Diese könnte zum Beispiel so aussehen:
An der Zulassung müsste man in dem Fall bestimmt länger tüfteln.
5. MikroveränderungenDie Verbesserung der Aufenthaltsqualität eines Ortes liegt in vielen Händen. Jeder darf seinen Beitrag im öffentlichen Raum leisten. Sei es durch eine neue Sitzbank am Gebäuderand (wie bereits vor Koriat), einen schönen Schild, oder durch gezielte Pflege. Hier fällt das Thema Pinkeln hinter der Hecke an der Kirche (alles öffentlicher Raum) auf. Wir haben uns gefragt warum diese eigentlich so hoch ist? Das lädt doch dazu ein, sich dahinter intim genug zu fühlen.. Es kam gleich ein Vorschlag von Stella:
Was wäre, wenn die Hecke so runtergeschnitten wäre?
In Bezug auf die Kirche kam noch die Idee von Anja, eine Brücke nach Florenz zu schlagen, da die Architektur der Kirche reichlich durch den dortigen Dom inspiriert wurde. Dies könnte durch Aufstellen eines Fotorahmens mit Aufschrift "Grüße aus Florenz" erfolgen, der die Anregung schaffen soll sich mit dem Rahmen im Vordergrund und der Kirche im Hintergrund fotografieren zu lassen und auch so unseren Platz mit Leben zu füllen. Tolle Idee! Vielleicht auch gar nicht genehmigungspflichtig. Das werden wir prüfen.
6. Möglichkeiten aufzeigen
Der Thomas aus München hat uns ermutigt die im Platz verborgene Potenziale und Möglichkeiten aufzuzeigen und sichtbar zu machen. Dem soll dieser Blogpost als Anfang dienen. Weitere Schritte müssen in den nachfolgenden Workshops entwickelt werden. Lassen wir unsere Visionen nicht von den anderen Parteien stehlen. Am Wochenende fand eine ziemlich surreale Veranstaltung auf dem Platz statt:
Zukunft der Traktoren
Hätte ich auch einen Traktor gehabt, würde ich bestimmt damit auch meine Braut zum Altar fahren wollen. Ich persönlich fand das Spektakel als eine dystopische Gegenvariante zu unseren Zukunftsvisionen ziemlich cool. Im Alltag macht der Platz sonst einen ziemlich tristen Eindruck:
Damit sich auch das ändert, werden wir Euch nach dem Sommer zum 2. Community Workshop einladen, diesmal mit großen Plänen und vielen Stiften. Lassen wir unsere Kreativität entfalten! Es wird Schritt für Schritt konkreter zugehen, da wir uns mit der Unterstützung von CGE und Stadtverwicklung bei mehreren Geldgeber um Förderung unserer Ideen bewerben.
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