2023-08-28

Städtischer Platz als Wohnzimmer

 Im Rahmen eines von Culture Goes Europe Erfurt e.V. während des Weimarer Kunstfests durchgeführten Experiments wurden verschiedene Aufstellungen eines wandernden Wohnzimmers in drei Plätzen erprobt:

- am Vorplatz des Bauhaus Museums:


- im Herzen von Goetheplatz:


- aufgrund von Schlechtwetter anstatt vom Wielandplatz - unterhalb der überhängenden Universitätsbibliothek:


Alle drei Plätze baten unterschiedliche Bedingungen und daraus sich ergebende Interaktionen mit den Fußgänger an. Die Teilnehmer waren erstaunt wie der bereits ziemlich eng gestaltete Platz innerhalb des Goetheplatzes die soziale Interaktionen stimuliert hat. Da der Raum bereits von sich aus sehr gemütlich ist, waren die zusätzlich mitgebrachte Elemente: Teppich, Liegestühle, Kissen nur eine zusätzliche Einladung zum Verweilen. Die Aufenthaltsqualität ist jedoch definitiv durch die bequeme Sitzgelegenheiten gestiegen. Der Platz gewann an Qualität. Halbliegend am Boden konnte man die feine Gliederung des Platzes analysieren: 
- der Hintergrund aus feinen städtischen Gebäuden
- der westlich etwa 10m entfernte Straßenverkehr (mit 20 kmh Geschwindigkeitsbegrenzung ist der Lärmpegel eigentlich unbemerkbar!)
- eine Kulisse aus groß gewachsenen Bäumen
- drei breite Stufen als zusätzliche Abgrenzung des Platzes von der Bushaltestelle
- östlicher Zugang über eine breite Rampe die ständig neue interessierte Bewohner lieferte. 
Die Kinder konnten sich hier frei austoben, während die Erwachsene in Gespräche verwickelt waren.

Die Situation in der Steubenstraße war völlig anders. Das Wohnzimmer stark unterhalb der Überdachung komprimiert bat zwar eine sehr gemütliche Fläche an, diese verlor aber durch die einseitige Öffnung zur Straße an Sicherheit. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30kmh wird nicht durch alle Verkehrsbeteiligte eingehalten, bzw. die Breite der Straße generiert verschiedene durch Fußgänger nicht voraussehbare Situationen. 

Fazit für Kaki:
- wäre eine Querung des künftigen Kaki-Platzes unabdingbar ist diese unbedingt mit 20kmh zu begrenzen und möglich eng und separiert durch Anpflanzungen, bzw. Höhenunterschied zu halten.  Eine maximale Entfernung der Durchfahrt von der Hauptaufenthaltsfläche ist zu erzielen. 
- infolgedessen soll erwogen werden ob eine Hauptaufenthaltsfläche vor der Kirche mit ihrem eher seltenerem Platzbedarf, oder eher vor Koriatseite mit täglichem Angebot entstehen soll. 


Allerdings, im Rahmen des Experimentes (Placemaking for Inclusion) ist eine tolle mobile Bank entstanden, die während des Kunstfestes mit Geschichten der Bewohner über ihr Ankommen in Weimar beschriftet wurde. Hoffentlich kann die Bank am Kaki-Platz weiter geschrieben werden!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts